Am 22. und 23. Juni, trafen sich rund 50 Vertrieb-Expertinnen und Experten im idyllischen Traunkirchen, um die Weichen in ihren Unternehmen für die unausweichliche KI Revolution zu stellen. Dabei brachte der erste Digital Sales Summit zahlreiche Highlights mit sich. Hervorzuheben ist hierbei das rege Interesse und die hohe Qualität der Gesprächskultur aller Anwesenden. Die Meinungsvielfalt wurde offen gelebt. Dieser interdisziplinäre Ansatz sorgte dafür, dass Lösungen aus den verschiedensten Fachbereichen besprochen und somit Brücken zwischen diesen errichtet wurden.

 

Der erste Tag

Der erste Tag fand exklusiv im Klostersaal in der Pfarrkirche Traunkirchen statt. Dieses barocke Ambiente war nicht nur ein echter Hingucker, sondern sorgte gleichfalls für einen spannenden Kontrast; schließlich war es ein Ort, an dem sich an diesem Tag die Vergangenheit und Zukunft begegneten. Pünktlich um 9 Uhr, betraten die Veranstalter Peter Huber und Andreas Stöckl das Podium.

KI-Keynotes:

Nach einer kurzen Begrüßung und Einleitung blieb Andreas Stöckl auf der Bühne und startete mit der ersten Keynote: „KI. Vom Mythos zur Realität“. Hier lieferte der Leiter des Department Digitale Medien an der FH Hagenberg einen ausdrucksvollen Einblick in den aktuellen Forschungsstand, die Funktionsweise und nahe Zukunft dieser Technologie. Lebensnahe Beispiele gaben dem Publikum die Grundlage für die kommenden Beiträge und entlarvten gefährliche KI-Mythen, die ohne Substanz durch manche Medien geistern.

Die Aufmerksamkeit der Zuhörerschaft war damit gewonnen. Die wissensdurstigen Blicke der Damen und Herren im Raum sehnten sich nach mehr und bekamen mit der zweiten Keynote genau das. Unter dem Banner des mächtigen Titels „Die neue Ära der Kundenzufriedenheit: Wie KI die Customer Journey in B2B und B2C (r)evolutioniert“ gab der Vortragende Gerald Petz, seines Zeichens Leiter des Studiengangs für Marketing und E-Business an der FH Steyr, sein geballtes Wissen zu diesem Thema preis. Sein fundiertes und leidenschaftliches Plädoyer für eine bessere Segmentierung der Zielgruppe durch KI, die eine effizientere Form der Kundenbindung nach sich zieht, stieß klarerweise auf offene Ohren. In der anschließenden Pause begann bereits ein erstes Fachsimpeln zwischen den Vortragenden und dem Publikum.

Nach der Pause folgte die dritte Keynote. Peter Huber und das Team von Deloitte Digital Austria widmeten sich dem Thema: „Effizienz im Verkauf – Wie Sie mit KI ab morgen mit Garantie mehr verkaufen!“. Im Detail ging es hier darum, in welchen Bereichen KI-Lösungen unumgänglich sind, und wo der Faktor Mensch punkten muss. In diesem Rahmen, wurde die kongeniale Einstein GPT KI von Salesforce vorgestellt und in aller Souveränität erklärt, wie diese den operativen Verkaufsalltag optimiert und somit die ultimative CRM-Erfahrung schafft.

Aufbauend auf den von Peter Huber erwähnten Faktor Mensch befasste sich Judith Girschik von LSS Leadership Services GmbH in der vierten Keynote, namens „Die Macht des Charakters. Wie Sie mit Ihrer Verkaufspersönlichkeit mit/gegen KI gewinnen“, mit dem aus der Psychologie stammenden Fünf-Faktoren-Modell, das allgemein besser als die Big Five bekannt ist. Sie sezierte die Bestandteile dieses Modells und setzte sie in den Kontext einer von einer KI unterstützten Welt. Hinterher ging es in die verdiente Mittagspause.

Nachdem im Hotel Post am See zünftig gespeist und neue Kraft getankt wurde, machte der Unternehmensvitalisierer Georg Karigl seinem Namen alle Ehre. In der fünften Keynote: „Ist KI die bessere Führungskraft? KI und menschliche Renaissance als Dreamteam.“ gelang es ihm meisterlich, das Publikum erneut abzuholen. Mit seiner unschlagbaren Kombination aus natürlichem Charisma sowie fachlichem Know-how entfachte er nicht nur aufrichtige Heiterkeit, sondern ebenfalls eine Lawine an zustimmenden Nicken. Nach seinem Beitrag war der gesamten Zuhörerschaft klar, welche Leaderaufgaben von einer KI übernommen werden können und diese daher einer Führungskraft mehr Zeit für andere Tätigkeiten gibt.

Die darauf folgende, sechste Keynote wurde bereits im Vorfeld von vielen als eine tragende Säule im Umgang mit KI herbeigesehnt. Unter dem Motto „Brennpunkt KI. Rechtliche Aspekte und mögliche Herausforderungen“, begaben sich die SWS Rechtsanwälte Christina Stumpner-Trunk und Tobias Lang auf eine Expedition in den für viele undurchsichtigen Dschungel der Paragrafen. Beide präsentierten eine wertvolle Schilderung des Status quo sowie einen Ausblick auf den kommenden AI Act der Europäischen Union. Besonders heiß diskutiert wurde die Problemstellung über die Eigentümerschaft von KI-generierten Content. Die anschließende Pause wurde von vielen dazu genützt, um das sympathische Juristenduo weiter zu befragen.

Es ist nicht vermessen, Gerhard Kürner, als eine der Speerspitzen im Bereich der digitalen Geschäftsprozesse in Österreich zu bezeichnen. Seine über drei Jahrzehnte lange Erfahrung in dieser Sparte kulminierte eindrucksvoll in seiner Ausführung zur siebten Keynote: „Wie KI Marketing und Vertrieb für immer verändern wird. Und warum Sie ohne Ihre eigenen Daten auf verlorenem Posten stehen.“ Neben der Hervorhebung der immensen Wichtigkeit der firmeneigenen Daten, sprach er einen glühenden Appell, die KI-Revolution nicht zu verschlafen auf. Denn noch sei es nicht zu spät!

Die achte und somit letzte Keynote des Tages stand im Zeichen der Maxime: „Innovation braucht Führung – wie neue Technologien erfolgreich im Unternehmen ankommen.“ Werner Heinz Bittner, Oberst des österreichischen Bundesheeres sowie Gründer & CEO der ACIMA Management Consulting, betonte in seinem Referat unter anderem, wie die KI dem demografischen Wandel in Europa entgegenwirken kann. Seine datengestützte und pointierte Darlegung markierte einen würdigen Schlusspunkt der Vortragsreihe.

Den krönenden Abschluss des Tages, bildete die von Peter Huber moderierte Podiumsdiskussion mit Harald Schrenk (GF Cideon GmbH), Verena Böhm (Resilienzcoach), Gerhard Kürner, (GF 506 Data & Performance GmbH), Andreas Stöckl (FH OÖ Campus Hagenberg) und Katharina Sigl, (Vorstand im Marketing Club Österreich und Gründerin & CEO redstep). In dieser wurden die Themen des Tages noch einmal vertieft und von der jeweiligen Positionen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer beleuchtet. Der erste Tag des Digital Sales Summit stand somit in den Geschichtsbüchern.

 

Der zweite Tag

Die am Vortag freigesetzten Kräfte nahmen die Anwesenden erfolgreich in den zweiten Tag mit. Diese wurden auch dringend benötigt, denn nach einem herzhaften Frühstück und einem gemeinsamen KI-Hacking, in dem ein ausführlicher Blick auf KI-Chatbots wie ChatGPT und Neuroflash geworfen wurde, ging es wortwörtlich raus ins Feld auf eine Wanderung. Die überwältigende Schönheit der Traunsee-Region sorgte für motivierte und strahlende Gesichter. Im Vergleich zum hochsommerlichen Vortag, kühlte es erfreulicherweise etwas ab. Auch wenn es hin und wieder ein bisschen nieselte, so konnte man doch von einem idealen Wanderwetter sprechen.

Frohen Mutes ging es auf ins Abenteuer. Hierbei bewies die wackere Wanderschar, dass, frei nach dem Philologen Peter Sirius, viel wandern in der Tat bewandert macht. Schließlich wurde an diesem Tag nicht nur der Körper, sondern ebenfalls der Geist gestärkt.

Die Energie, die auf diesem Ausflug freigesetzt wurde, ist nur schwer in Worte zu fassen. „Man muss dabei gewesen sein, um es zu verstehen“, ist eine Phrase, die oftmals überstrapaziert wird, aber in diesem Fall absolut zutrifft. Daraus resultierend, wurden die drei Themenschwerpunkte dieses Tages mit einem Enthusiasmus besprochen, der die kühnsten Erwartungen der Organisatoren übertraf.

 

KI-Keynotes:

Michael Kollers (Sportwissenschaftler; Sportordination Wien) wies etwa auf die Parallelen zwischen Sport und Business hin und erläuterte „Was der Vertrieb vom Spitzensport lernen kann“. Beispielsweise wies er auf die Eigeninitiative von erfolgreichen Athleten hin, die bei Innovationen in ihrer Sportart von sich selbst aus mit neuen Techniken und Materialien probieren und nicht darauf warten, bis diese Neuerung vom Verband oder der Mannschaft eingeführt wird.

Martin Kocijaz (GF WDMK) gab eine Ausführung zum „Rapid Prototyping“ und unterstrich dabei die Wichtigkeit eines experimentellen Prozesses innerhalb eines Unternehmens, in dem eine abgekapselte Gruppe Ideen produziert, die rasch in einen Test umgesetzt und bewertet werden. Unternehmen, die diese Strategie befolgen, befinden sich am Puls der Zeit und vermindern das Risiko auf eine falsche Lösung zu setzen.

Peter Hubers beleuchtete einerseits die positive Bedeutung des „Change Management“ und andererseits die fatalen Folgen, wenn ein Unternehmen sich vehement gegen Veränderung wehrt. Ferner stellte er die Methode des Storytellings vor und gab Beispiele, wie dadurch sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeiter von einem Wandel überzeugt werden können.

Die Redebeiträge wurden während des Wanderns eifrig diskutiert und mit zahlreichen Beispielen aus der Praxis der Teilnehmer ergänzt. Dabei lag eindeutig Magie in der Luft. Nach einer erfolgreichen Heimkehr nahm der zweite Tag und somit auch das gesamte Event ein rühmliches Ende.

Der „Digital Sales Summit 2023: KI im Vertrieb – Die Zukunft beginnt jetzt“, war ein voller Erfolg. Wir bedanken uns bei allen Keynote-Speakern sowie dem besten Publikum, das wir uns wünschen konnten.

 

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